Nach zwei Jahren Trainingslager auf Lanzarote wollte ich dieses Jahr etwas Abwechslung und so fiel meine Wahl auf Thailand bzw. auf das Sport Hotel & Resort Thanyapura. Dieses hat auch ein Triathlon Training im Angebot.
Die Anreise dauert allerdings leider insgesamt ca. 18 Stunden anstatt ca. 6 Stunden wie nach Lanzarote. Preislich liegt man ebenfalls in einer anderen Liga (800 € nur für den Flug nach Phuket). Ich hatte eine Verbindung mit Zwischenaufenthalt in Abu Dhabi nach Phuket.
Dafür bietet Thailand (fast) immer lächelnde Menschen, tolles Essen, Sonne ohne Ende (zumindest im Februar), tolle Strände und den höheren Exotikfaktor. Dass mit der Sonne ohne Ende führt allerdings dazu, dass das Training morgens bereits um 7:00 oder 7:30 startet. Mittags um 12:00 sportelt keiner freiwillig (34 Grad…). Abends/nachmittags um 16:00 oder um 17:00 gibt es dann oft eine zweite Schwimm oder Lauf Trainingseinheit.
Die Teilnehmer des Triathlontrainings waren bunt gemischt, teilweise einheimische Thais, viele „Westler“ die für länger in Phuket waren und zwar nicht im Hotel wohnten, aber am Triathlon Trainingslager teilnahmen. Die Profidichte war sehr hoch, bei manchen Radausfahrten war die Hälfte der Gruppe Profis wie Michael Raelert, Andreas Dreitz, Antony Costes, … Wenn das Tempo dann freigegeben wurde, wurde es dementsprechend explosiv…
Schwimmtraining
Für das Schwimmtraining steht ein 25m und ein 50m Becken (mit 8 Bahnen) zur Verfügung, in denen man (fast) ganztägig trainieren kann. Nur falls die Weißrussische Schwimmnationalmannschaft und weitere Profis Bahnen belegten, wurde es mal eng. Die Schwimmanlage ist so gut, dass sich viele Schwimmgruppen aus der ganzen Welt einfinden, um hier zu trainieren.
Zwei Mal fuhren wir vom Hotel zum „Open Water“ Swim an den Strand. Beim zweiten Mal hatten wir das Pech, das sich drei Quallen auf der Schwimmstrecke an den Bojen lang breitgemacht hatten. Kommt allerdings wohl eher seltener vor.
Lauftraining
Für Lauftraining gibt es eine Tartanbahn, die ungewohnt 500m anstatt 400m lang ist. Abends bzw. spät nachmittags kann es hier allerdings recht warm werden, da man fast ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist. Alternativ stehen verschiedene Laufrunden um das Hotel zur Verfügung, teilweise
mit angenehm viel Schatten.
Radtraining
Die Straßen sind in einem recht guten Zustand, gewöhnungsbedürftig ist die Verwendung der Hauptstraße von Phuket, die man z.B. auf den langen Radausfahrten schlecht vermeiden kann. Hier ist viel Verkehr, die Auto-/Bus- und Rollerfahrer sind aber sehr rücksichtsvoll, so dass ich eigentlich nie ein schlechtes Gefühl hatte.
Vom Hotel z.B. in Richtung Nordosten gibt es aber einige schöne und ruhige Straßen, die an der Küste lang führen und tolle Ausblicke bieten. Teilweise wird es dann recht steil, aber das schadet für ein Training ja nicht und es sind meist kurze Anstiege.
Insgesamt sind die Ausfahrten kürzer als wie auf Lanzarote, die längste waren 112 km, viele Ausfahrten haben „nur“ 60 oder 70, dafür gerne mit hohen Intensitäten wie der „Terminator“, wer aus der Gruppe rausfällt ist „terminiert“… macht besonders viel Spaß wenn vorne Michael Raelert aufs Pedal drückt :-!
Oder „Time Trial Loops“ a je 5 km im hohen Gang etc.
Sonstiges
Besonders positiv ist das vielfältige Angebot vom Hotel zusätzlich zum Triathlon Training: Yoga, Meditation, Krafttraining, Massagen (sehr gut!), Chiropraktiker und z.B. Muay Thai Boxen (wer mal was Anderes probieren will…) und einiges mehr.
Fazit
Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen und ich werde wohl wiederkommen, da ich auch noch einige Ecken von Phuket nicht gesehen habe. Unter rein sportlichen Gesichtspunkten bringt ein Trainingslager auf den Kanarischen Inseln allerdings wahrscheinlich mehr, weil man hier speziell bei den Radausfahrten mehr km sammeln kann, mehr Berge hat und auch die Einschränkung mit der Tageszeit (kein Sport zur Mittagszeit) nicht hat.