Chiemsee Triathlon Mitteldistanz (2 km, 80/82 km, 20 km) am 25.06.2017
Bericht Bettina
Ein neues Wettkampfjahr hat also nun begonnen, auf Hochtouren zu laufen.
Die Vereinsmeisterschaft der Solis fand letztes Wochenende in Erding statt und auch bei mir standen bereits einige LD Schwimmwettkämpfe auf dem Programm.
Obwohl wir im Trainingslager auf Mallorca waren, hatte ich eigentlich keine Triathlons dieses Jahr geplant, weil ich mich gern mal ganz auf das Schwimmen konzentrieren wollte (wie schon so oft angedacht). Aber mit Beginn der Saison bekommt man dann doch wieder Lust auf die Triathlons. Außerdem hatte ich noch einen Gutschein vom letzten Jahr, als ich am Chiemsee nicht starten konnte.
Leider hat mir dann ja vor 4 Wochen meine Peronealsehne am rechten Knöchel einen netten Strich durch die Vorbereitungsphase gemacht:
Schwimmen geht prinzipiell, nur schnelle Abstöße von der Wand oder zu viel Druck mit Flossen sind nicht erlaubt 🙁 Nix darf man.
Dafür geht laufen. Nur das habe ich nicht gescheit trainiert, gleiche Leier jedes Jahr!
Aber der Gutschein für Chiemsee musste eingelöst werden; den verfallen zu lassen, wäre zu schade gewesen.
So standen also Frank, der Chiemsee als Vorbereitung für seine LD in Regensburg nutzen wollte (genau wie ich im vergangenen Jahr) und ich mit unserem Supporterteam Ben, Norbert und Susi am gestrigen Sonntag am „bayrischen Meer“ in Chieming und sorgten für die letzten Handgriffe in der Wechselzone. Die Räder hatten wir schon am Vortag eingecheckt.
Neo war für uns Mitteldistanzler erlaubt, was sich im Nachhinein als sehr nützlich erwies. Zwar war die Seetemperatur sehr warm mit 23,8°C, aber auf das Schwimmen in einem ziemlich wellenzerklüfteten Chiemsee war wohl keiner so wirklich gefasst. Ich denke, dass mir Wasser eigentlich keine Angst macht und ich auch gut ohne die schwarze Pelle auskommen kann, aber gestern Morgen war ich zum allerersten Mal wirklich froh, den Neo tragen zu dürfen. Die 2 km sollten in einem einfachen Rechteck geschwommen werden. Gerade raus, um 2 große PowerBar Bojen herum und dann wieder Richtung Seeufer. Rausschwimmen ok, nicht so toll; funktionierte aber. Dann quer zu den Wellen zu schwimmen war echt eine Herausforderung, immer durch die Wellentäler durch in sehr kabbeligem Wasser.
Zurück zu schwimmen, ging es etwas leichter, nur könnte man auch hier quasi keine Orientierung halten. Viele schwammen Brust, um zu sehen, wo es denn hingehen soll… Ich glaub, ich bin gut zickzack geschwommen, auf die Zeit habe ich beim Schwimmausstieg lieber erst gar nicht geschaut, sondern einfach nur den Rundenknopf gedrückt.
An Land stellte man dann fest, dass es inzwischen regnete und zwar nicht zu wenig. Also aus dem Neo raus, alles in den Wechselbeutel stopfen und rauf aufs Rad.
Frank und ich waren den Bikekurs schon eine Woche vorher abgefahren und wussten somit, dass es eine eher recht wellige und eckige Strecke ist. Zwar wunderschön (konnte man beim Regen leider nicht so erkennen), aber eben mit 800 hm auf der Gesamtstrecke. Ich war ehrlich sehr froh, als ich das Rad ohne Defekt und heil wieder in der Wechselzone abstellen konnte.
Nun also noch entspannte 20 km laufen. Wäre gut gewesen, wenn man vorher mal ein paar lange Läufe gesammelt hätte. Nun ja, Schwamm drüber. Nur schade, dass in diesem Jahr wirklich eine so wahnsinnig starke Damenbesetzung am Start war und die meisten davon wirkliche Laufgranaten. Die erste der 4 Laufrunden hatte ich ein angemessenes Tempo und ich durfte noch den Rest der Kurzdistanzler mit einsammeln.
Dann war aber leider damit Schluss und ich wurde eingesammelt. Auf der Laufstrecke waren es diesmal krasse 12 Plätze. Trotzdem oder gerade weil ich mein Tempo gelaufen bin, hat es mir echt Spaß gemacht. Ben ist bei allen 4 Runden ein gutes Stück mitgelaufen und hat mich motiviert, durchzulaufen und das hat auch geklappt. Nur ein kurzer Pitstop und 3mal an den Verpflegungen vorbeigehen, sonst durch.
Und so liefen Ben und ich dann auch zusammen nach 5:31:04h über die Ziellinie, echt prima. Ich habe mich sehr gefreut, dass es dann schlussendlich doch so gut geklappt hat. Für das, was ich trainiert habe bzw. trainieren konnte mit dem Fuß, ist das ein passables Ergebnis als 5. AKW45 mit nur dreieinhalb Minuten Abstand zum AK-Podest.
Jetzt allerdings erstmal ein wenig langsamer tun, denn es kommen noch ein paar Swims im Juli und dann der geplante 10km Hauptschwimmwettkampf Anfang August. Bitte Daumen drücken, dass der Fuß hält!
Frank hatte auch ein sehr gutes Rennen, denke ich. Gerade beim Laufen hat ihm sicherlich der Marathon im April geholfen. Jedenfalls sind 5:11:33 eine klasse Gesamtzeit – Glückwunsch!
Bericht Frank
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt. Am Sonntag fing pünktlich um 9:00 zum Schwimmstart der Mitteldistanz der Regen an und hörte irgendwann 2 h später auf.
Mit dem Regen kam Wind und mit dem Wind kamen die Wellen. Kraul Schwimmen war schwierig, ich stellte teilweise zum auf Brust, tauchte unter den Wellen hinweg und war genauso schnell wie Kraul, schluckte aber kein Wasser…Orientierung war ebenfalls schwer, aber es ging ja den anderen genauso.
In der Wechselzone allgemeines Gejammer über die Wellen und die schlechten Zeiten…
Wechsel rauf aufs Rad und im Regen die profilierte teils eckige Strecke in Angriff genommen. Die Strecke war von einer Probefahrt mit Bettina bekannt, eine schöne Strecke durch ein paar Dörfer, Wälder und vor allem komplett gesperrt für den Autoverkehr. Krasse Anstiege gab es nicht, aber viele kleiner kürzere und ein paar nette Abfahrten. Der Regen und die nasse Straße vergällte die Abfahrten allerdings etwas, zumindest den vorsichtigeren Naturen.
Nach zwei Radrunden a je 41 km ging es dann erneut in die Wechselzone und auf die Laufstrecke, hier waren vier Runden zu laufen, inklusive eines knackigen Anstiegs, wo ich jedes Mal überlegte ob Gehen hier nicht genau so schnell wie Laufen wäre, nur kraftsparender, aber heute hatte ich einen guten Tag und so lief ich durch.
Zu Beginn der 4. und letzten Runde traf ich einen Vereinskollegen vom TSV Haar wieder, den ich in der Wechselzone nach dem Schwimmen getroffen hab, dann auf der Radstrecke überholt wurde und nun wieder auf der Laufstrecke traf 😊
Nach 5h 11min lief ich ins Ziel und war bei den Bedingungen heute sehr zufrieden.
Fazit:
Eine überwiegend professionelle Veranstaltung in landschaftlich wunderschöner Umgebung.
Der einzige Wermutstropfen ist vielleicht, dass der Bike Check-In am Vortag Pflicht ist, auch sogar für die olympische Distanz.