Eigentlich hatte ich meinen Jahresplan ganz gut aufgestellt: Im Frühjahr die erste Mitteldistanz, dann in Roth das Staffel-Radfahren und eine Woche später einen anspruchsvollen Berglauf. Alles als Vorbereitung für das Jahresziel Mitte August, den Inferno-Triathlon. Aber, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Kurz vor meiner Mitteldistanz fiel unser Marathonläufer für die Roth-Staffel aus. Mit dem Wissen vergangener Jahre war mir schnell klar, es wird sich kein Läufer finden, Radfahrer dagegen gibt es wie Sand am Meer. Nun musste ich eigentlich nur noch mit mir vereinbaren, ob ich laufen möchte und kann. Wie viele lange Läufe oder lange Intervalle kann ich vorher noch machen? Max. 3-4 – werden die reichen? Egal, muss reichen, also schnell einen Radfahrer gesucht. Ähnlich schnell wie die Challenge Roth ausgebucht ist, kam auf meine Nachfrage die Mail von Rico zurück – „dabei“. Nun gut, alles umgemeldet, Preis für die Startspende verhandelt, er hat auch noch was drauf gelegt, alles super. Die restliche Vorbereitung lief eigentlich, bis auf meine Magen-Darm Grippe (mitten in der Vorbereitung), soweit ganz gut. Christine legte mit Ihrer konstant guten Schwimmleistung die Basis für unseren heißen Challenge-Staffel-Tag. Rico war im Vorfeld fasst noch heißer als das Wetter an diesem Tag, die Erste der beiden Radrunden lief es super für ihn, auf der Zweiten nahmen jedoch Wind und Temperatur noch mehr zu, sodass diese deutlich langsamer wurde. Was für mich wiederum zum Vorteil hatte, dass das „geheime“ 10 h Ziel nicht mehr zu erreichen war. Ich konnte somit den Marathon entspannt angehen und auf der Strecke noch einige unserer Einzelstarter sehen und bei einem kurzen Plausch motivieren. Meinen sechs Tage später stattfindenden Berglauf im Hinterkopf, versuchte ich soviel Körner zu sparen wie möglich. Sofern man auf einem Marathon bei ca. 33 Grad sparen kann. Christine und Rico warteten am Ende, wie vereinbart am Zielkanal und wir kamen mehr oder weniger unbeschadet gemeinsam, wenn auch etwas später als gedacht, ins Ziel. Dass das mit dem Körner sparen nicht so richtig gut funktioniert hatte und ich natürlich auch das Berglauftraining, auf Grund der etwas zu kurzen Marathonvorbereitung, erheblich vernachlässigt habe, musste ich dann am folgenden Samstag bei meinem Start im Montafon feststellen.33 km, +3300Hm, -1860Hm, soweit das Profil, das ich ja bereits aus dem Vorjahr schon kannte. Anders als sonst stellten aber diesmal nicht die positiven Höhenmeter (+Hm) sondern die negativen (-Hm) das Problem dar. Etwa bei km 19 beginnt ein 1300 Hm und ca. 8 km umfassendes, schönes langes Downhill-Stück. Eigentlich kein Problem, da ich diese Passagen normalerweise liebe – nicht an diesem Tag. Bereits bei km 21 kam der Roth-Marathon zurück und spätestens im Tal, also nach dem Abstieg und ca. 6,5 km vor dem, zu diesem Zeitpunkt noch etwa 1200 Hm entfernt, höher liegenden Ziel musste ich mein Zeitziel begraben. Da „aufgeben“ in meinem Wortschatz nicht vorhanden ist, wollte ich so gut wie möglich ins Ziel kommen. Nach ca. 6:23 h kam ich dann etwa 7 Minuten langsamer als im Vorjahr und diesmal auf Platz 4 statt auf Platz 2 meiner AK ins Ziel. Tatsache ist aber, um mit dem Wettkampf meinem Frieden zu schließen werde ich nochmal aber dann richtig vorbereitet kommen! Eurer Horst Raber