Gornergrat-Ultra-Marathon Zermatt 07.07.18
Bericht von Horst
Mal wieder ein Marathon zum Genießen, zusammengefasst 2458 Höhenmeter, 444 Tiefenmeter und á bisserl eben, so in etwa ist das Streckenprofil des Ultra-Marathons.
Ultra hört sich im Vergleich zum Marathon richtig extrem an, tatsächlich waren es aber nur 3,4 km mehr als die normale Distanz. Allerdings bekommt man hierfür zumindest 514 Höhenmeter on top, so dass wir Ultra´s die 3000er Marke, mit dem auf 3089 m über NN, gelegenen Ziel auf dem Gornergrat sicher knacken konnten.
Ein Tag wie aus dem Bilderbuch, mit traumhaftem Sommerwetter päsentiert sich die Region um Zermatt, unterhalb des Matterhorns. Bereits zum Start um 8.38 Uhr herrschen Temperaturen um die 24, bei Halbmarathon in Zermatt bereits 30 Grad. Schon bei der Anmeldung war mir klar, dass ich diesen Lauf zum Genuss machen werde und nicht, um eine tolle Zeit zu erreichen. Mal ehrlich, es wäre, bei der ersten Teilnahme in dieser Umgebung, auch ziemlich schade, die Laufzeit zu verkürzen. Bewusst habe ich mir die Zeit genommen, immer wieder anzuhalten, Foto´s zu machen, Kälber
zu streicheln, mit anderen Teilnehmern zu quatschen, oder mich nur umzusehen und zu staunen. Die ersten ca. 24 km verlaufen von St.Niklaus nach Zermatt, eher mäßig steigend durch Dörfer und Wälder. Nach einer Schleife in Zermatt beginnt bei km 24 dann der eigentliche Bergmarathon. Ab hier kommen, auf Grund des Streckenprofils, auch immer wieder Gehpausen zum Einsatz. In einer angenehm gleichmäßigen Steigung geht es so bis ca km 32, dann ein kurzes Stück leicht fallend, gefolgt von einem 1,5 km langen steilen Anstieg,
bevor es anschließend, mit einer ca. 4 km langen Downhill-Passage, fast locker wird. Auf der Riffelalp angekommen, beginnt jetzt der finale, ca. 6,5 km und mit 870 Hm versehene Schlusspurt. ;;;;)))), sofern man davon reden kann, laufen ausgeschlossen. Jetzt wird das Gelände immer alpiner, schöner, karger, eigenwilliger, die gegenüberliegenden Berge schneebedeckter, eindrucksvoller, würde am liebsten nur noch stehenbleiben und schauen oder Foto´s machen.
Aber igendwann sollte ich dann doch ins Ziel, so entschließe ich mich für den Mittelweg, noch etwas langsamer, um mehr Zeit zu haben. Schlussendlich komme ich nach ca. 6:16 h superzufrieden und von der Kulisse total beindruckt, ins Ziel.
Die Abreise von hier oben dauert lediglich halb so lange wie der Anreise. Mit einer Wärmedecke versorgt, werden wir Läufer von der Gornergrat-Bahn auf das ca. 500 Meter tiefer liegende Marathonziel gebracht, hier befinden sich die Kleidersäcke und Duschen,
im Anschluss geht es mit der gleichen Bahn weiter nach Zermatt. Über ein paar Meter Fussweg erreicht man den Bahnhof, wo wir in unseren Zug Richtung St. Niklaus einsteigen, der uns direkt vor unseren Auto´s absetzt. Ich kann´s nur wiederholen, da hat sich jeder Meter gelohnt. Das Zugticket und die Fahrt mit der Zahnradbahn ist übrigens im Startgeld enthalten.
Horst