https://www.wendelsteinrundfahrt.de/
Nach dem die letztjährige Wendelsteinrundfahrt arg verregnet war, stand dieses Jahr Traumwetter an, mit bis zu 32 Grad vielleicht ein bisschen zu heiß, aber mir persönlich lieber als ganztägig Regen.
Die Wendelsteinrundfahrt war dieses Jahr mein drittes Rad-Highlight, nachdem ich schon beim Mondsee-Radmarathon und beim Rad am Ring schöne Radmarathons bzw. Rennen mitgemacht hatte.
Tobi, Alexei und ich hatten uns verabredet, so dass wir um 07:00 starten wollten. Das ist auch die vom Veranstalter früheste mögliche Zeit die freigegeben ist.
Tobi hatte am Vortag netterweise bereits unsere Startnummern abgeholt und so schafften wir es tatsächlich um ca. 7:15 auf die Strecke zu gehen.
Da die Wendelsteinrundfahrt kein Rennen ist bzw. es keine offizielle Zeitnahme gibt, startet jeder wann er will.
Dieses Jahr waren aufgrund der vorhergesagten hohen Temperaturen allerdings auch viele der 165 km und 120 km Starter bereits um 7:00 plus in den Startlöchern.
Tobi, Alexei und ich hatten uns die Marathonstrecke mit 215 km und 3000 hm vorgenommen, wenn schon denn schon 🙂
Ich kannte bereits die 165 km Strecke, aber fuhr dieses Jahr das erste Mal die Marathonstrecke.
So ging es zügig, aber ohne Überpacen über den ersten größeren Anstieg den Samerberg, so dass wir dann bei km 60 die erste Verpflegungsstation bei Sachrang erreichten.
Wie immer wurde hier groß aufgetischt, es gab Rührei, Suppe, Tee, alkoholfreies Bier, Schorlen, belegte Brote, Bananen, Apfel und einiges mehr.
Die guten Verpflegungsstationen sind sicherlich einer der Gründe, warum die Wendelsteinrundfahrt so beliebt ist und immer ausgebucht ist.
Ein weiterer Grund ist sicherlich die schöne Strecke, denn sie ist durchnehmend schön, von Ausnahmen abgesehen.
Hier und da (z.B. in Aschau oder später westlich vom Tegernsee) sind halt doch auch einige Autos unterwegs, da die Strecke nicht gesperrt ist.
Aber die Veranstalter machen einen guten Job, indem sie an neuralgischen Punkten doch die Autos aufhalten, um uns Radfahrern die Vorfahrt und zügige Durchfahrt zu ermöglichen.
Nach Sachrang ging es weiter über den längsten Anstieg, der Sudelfeldpass. Wenn man ihn kennt, weiß man, dass er gut zu befahren ist und auch tolle Ausblicke bietet.
Wie immer gilt auch hier bei Radausfahrten mit vielen Höhenmetern, dass man sich seine Kräfte gut einteilen muss und es nicht schadet auf die eigenen Wattwerte zu schauen.
Meines Erachtens überpacen 90 % der Radfahrer(innen) an den Anstiegen und büßen das dann hintenraus, zumindest wenn sie eine längere Strecke fahren.
Bei km 100 erreichten wir dann die Krugalm (bei Fischbachau), wo erneut groß aufgetafelt wurde.
Hier hatten wir grob die Hälfte geschafft, vor allem hatten wir die zwei größten Anstiege bereits hinter uns gelassen.
Weiter ging es dann auf die zweite Hälfte, nach kurzer Zeit war dann die Abzweigung für die 120 km Fahrer ausgeschildert, was gleichzeitig auch später die Abzweigung für die „Wir fahren ins Ziel der 215 km Strecke“ ist.
Einige km später zweigte die Strecke dann für die 165 km Fahrer ab, die noch über den Irschenberg fahren dürfen.
Ab hier waren die Marathonstrecke-Fahrer dann unter sich und wir bogen dann Richtung Süden zum Tegernsee ab und es bot sich bei Anblick des Tegernsees ein wunderschönes Panoramabild.
Rechts ging es dann nach Bad Wiessee wo bei ca. 155 km die dritte Verpflegungsstation war.
Meine Beine waren nicht mehr ganz frisch und für meinen Geschmack hätte diese Verpflegungsstation etwas früher kommen können, aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert 🙂
Auch hier wurde wieder vielgeboten und es kamen Schokoküsse hinzu, die ich genussvoll verschlang, auch wenn sie wegen der Hitze schon fast flüssig waren.
Langsam kannte man die anderen Gruppen, da man sich an den verschiedenen Verpflegungsstationen wieder traf und sich nette Gespräche ergaben.
Ab hier hatten wir 3/4 der Strecke geschafft und als nennenswerter Anstieg wartete „nur“ noch das Valepp und dann hoch zum Spitzingsattel.
Weiter ging es also und ich konnte das Valepp und die Auffahrt richtig genießen, die Pause hatte echt gut getan und die Beine fühlten sich wieder „gut“ an.
Ich war das Valepp bisher zur runtergefahren und bewunderte jetzt wie grün es war, einfach ein Traum 🙂
Allerdings musste man wegen der entgegen kommenden Autos gut aufpassen.
Man merkte, dass manche Radler hier Schwierigkeiten bekamen, vielleicht weil sie zu schnell angegangen waren oder einfach, weil die Strecke ungewohnt lang ist, kein Wunder.
Alles in allem waren aber auch viele Leute unterwegs die rein optisch nicht so fit bzw. nicht so leicht aussahen und trotzdem die Marathonstrecke bewältigten, Respekt.
Das ist für mich auch einer der Pluspunkte der Wendelsteinrundfahrt, insgesamt auch viel Geselligkeit und nicht nur Gebolze.
Natürlich gibt es auch sehr viele gute Leute, die man aber nur am Anfang sieht oder wenn sie später gestartet sind einen recht zügig auf der Strecke überholen.
Wenn man dann das Valepp hinter sich lässt und dann am Spitzingsee rauskommt, ist es ein unvergleichliches Gefühl.
Alleine die Aussicht, aber auch das Wissen, dass man jetzt es jetzt wirklich geschafft hat, verschafft Glücksgefühle.
Nochmal kurz hoch vom Spitzingsee zum Spitzingsattel und dann die rasante Abfahrt genießen.
Eine zweite Einkehr in der Krugalm, wo es jetzt allerdings schon ein deutlich reduziertes kulinarisches Angebot gibt.
Insbesondere Apfelschorle und/oder die alkoholfreien Biere werden doch arg vermisst von uns.
Aber dann geht es auf die verbliebenen ca. 20 km wo dann doch noch einige kurze fiese Anstiege warten zurück nach Au bei Bad Aibling, wo wir dann nach 8h Fahrtzeit und 10h Gesamtzeit unser Ziel erreichten.
Wir ließen den Traumtag bei alkoholfreiem Bier und Spezi im Biergarten ausklingen, nachdem wir unsere Sigma Rückleuchten („Zielprämie“ vom Veranstalter) abgeholt hatten.
Mit der ausgezeichneten Verpflegung und der schönen Strecke ist die Wendelsteinrundfahrt für mich ein fester Termin im Kalender.
Ob man nun die 120 km, die 165 km oder die Marathonstrecke mit 215 km in Angriff nimmt, ist eigentlich sekundär, alle drei sind schön und auf allen dreien hat man den Samerberg und den Sudelfeldpass dabei 🙂
Dank vor allem auch an Tobi für den Windschatten, hat echt Spaß gemacht.
Auch Dank an Alexei, dass er die Marathonstrecke trotz ziemlichen Gefluche mit uns gefahren ist 🙂