Nachdem auch in diesem Jahr Covid-bedingt die Langdistanz-Rennen rar sind und ich nicht sicher war und bin, ob mein ursprünglich geplantes Ironman-Rennen in Frankfurt stattfinden wird, habe ich mich Anfang Juni 2021 recht kurzfristig für die Ironman Lanzarote angemeldet.
Lanzarote gilt aufgrund der klimatischen Bedingungen, der vielen Berge/Höhenmeter und nicht zuletzt aufgrund des zum Teil sehr starken Windes als eines der härtesten Ironman-Rennen der Welt. Aber nachdem die Bedingungen für alle gleich sind, nahm ich diese Herausforderung gerne an, um auch in 2021 zumindest ein Rennen über die Langdistanz machen zu können.
Am Sonntag vor dem Rennen reiste ich an und konnte mir somit noch ein gutes Bild von der Strecke und den Bedingungen machen. Gerade Anfang der Woche war der Wind extrem, sodass ich zum Teil auf dem Rad wirklich Angst hatte und nur mit Oberlenker fahren konnte.
Am Renntag sollte es aber Gott sei Dank etwas „angenehmer“ werden und extreme Böen waren nur selten zu spüren. Am Samstag, 03.07.2021 war es dann endlich soweit und um punkt 7 Uhr wurde der Ironman mit den Profis – hier waren auch die Deutschen Andreas Böcherer, Boris Stein und Nils Frommhold am Start – gestartet. Wir durften dann anschließend um 7.10 Uhr in Form eines Rolling Starts ins Wasser. Recht hoher Wellengang und dann auch die aufgehende Sonne machten die Orientierung recht schwer, sodass ich froh war nach 1 Stunde und 5 Minuten wieder Boden unter den Füßen zu haben. Im Nachhinein betrachtet bin ich mit der Zeit zufrieden, insbesondere wenn man die 6-monatige Schwimmpause über den Winter bedenkt.
Der anschließende Radpart ist dann das eigentliche Highlight dieses Triathlons. Die Radstrecke führt mehr oder weniger durch die gesamte Insel und ist landschaftlich sehr attraktiv. Mit über 2.500 Höhenmetern und den bereits erwähnten Winden ist die Strecke aber auch sehr anspruchsvoll und man benötigt für diesen Kurs mindestens 45 Minuten länger als auf den „normalen“ Langdistanzstrecken. Insofern war ich dann mehr als happy nach knapp 5,5 Stunden wieder die Wechselzone zu erreichen.
Auf der abschließenden Laufstrecke, die drei Runden durch Puerto del Carmen an der Küste entlang führte, fühlte ich mich zu Beginn noch recht frisch und ich konnte meine angestrebte Geschwindigkeit gut halten. Ab Kilometer 25 wurde es allerdings dann erwartungsgemäß sehr hart und ich musste auch wenige Gehpausen und Toilettenstops einlegen. Am Ende konnte ich mich aber nochmal aufraffen und die letzten Kilometer konstant laufend zu Ende bringen, sodass es ein Finish mit knapp über 10 Stunden wurde. Als ich im Ziel erfahren habe, dass es trotz der Schwächephase im abschließenden Marathon für einen Kona Slot gereicht hat, war die Freude umso größer! Jetzt hoffe ich, dass sich bis Oktober die Einreisebedingungen ändern und ich am 9. Oktober tatsächlich wieder in Hawaii an den Start gehen darf!