Warum habe ich mir die Premiere vom Franken-man Langdistanz Triathlon rausgesucht? Mich hat zum einen das Schwimmen im Main gereizt und dann noch die 1.800hm auf der Radstrecke. Dass es an dem Tag 40°C haben sollte, konnte ich bei der Anmeldung im Dezember ja nicht ahnen…
Ein paar Details vor Ort haben gleich noch an die Challenge in Roth erinnert- gleicher Moderator, das trübe Wasser im Main ist unvergleichlich und natürlich der fränkische Dialekt 🙂 Meine Vorbereitung zum Frankenman ist auch perfekt verlaufen und die Ergebnisse sprechen für sich- im Duathlon in Krailling und der Mitteldistanz in Ingolstadt bin ich nicht ans Limit gegangen, trotzdem konnte ich noch nie so gute Ergebnisse erzielen. Und mein VO2-max Wert hatte auch einen für mich noch nie dagewesenen Höchstwert erreicht, perfekt abgestimmt also zum Saison Highlight dem Franken-man. Meine langsamste Langdistanz Zeit lag mal beim Ostseeman in 2018 bei 10:32h, blauäugig hatte ich mir also ähnliches beim Franken-man ausgemalt, mit den besten Fitnesswerten und es sollten ja ’nur‘ etwas mehr Höhenmeter beim Radfahren sein.
Um 7h fiel dann im Norden von Würzburg der Startschuss und ich habe mich in einer 6 Mann Schwimm-Gruppe wiedergefunden. So wie man es uns gesagt hatte- immer schön in der Mitte vom Fluss schwimmen, da ist die Strömung am stärksten, die nach Angabe vom Veranstalter bis zu 6km/h betragen kann. Und da es auch nur flussabwärts geht und keine Schleife geschwommen wird, ist das ja umso besser. In der Gruppe hat das mit der Orientierung im leicht kurvigen Flussverlauf auch gefühlt ganz gut geklappt. Ich hab ehrlich gesagt aber nicht mal beim Einschwimmen annähernd etwas von einer Strömung gemerkt- ob das nur mein Gefühl war, oder geschuldet an dem mittlerweile lang ausgeblieben Regen lag, oder weil evtl. die Schleuse flussabwärts wegen eingestellten Schiffsverkehr Aufgrund Frankenman geschlossen war- keine Ahnung. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann aus dem Wasser raus, 1:24h fürs Schwimmen. Na ja… Vielleicht war an dem Kommentar eines Mitstreiters doch etwas dran, der beim Schwimm-Ausstieg meinte, dass er 4,6km Distanz gemessen hat, entgegen den eigentlich vom Veranstalter genannten 4,1km. Längere Distanz musste ja von vornherein in den Regularien stehen, wegen der vermeintlichen bis zu 6km/h Strömung im Fluss!
Beim Radfahren dann das übliche Bild für mich- erst mal möglichst viele Mitstreiter überholen. Die erste Runde von 90km lief das auch wie geschmiert, bei der zweiten Runde war es dann nicht mehr ganz so einfach und gefühlt war da der eigene Akku schon annähernd leer. Warum? Auch wieder keine Ahnung… Trotz guter und gewohnter Verpflegung unterwegs- die übliche Menge an Gels, zwei Riegel und mit viel Iso Getränken alles runtergespült. Mein Schnitt lag am Ende der 185km nur bei 31km/h, so langsam war ich noch nie auf einer Langdistanz, aber es waren ja auch viele Höhenmeter zu bewältigen und auf den höheren Ebenen hat dann noch dazu ein Wind mit Böen bis zu 45km/h gepfiffen. Trotzdem war das Radfahren anscheinend gar nicht so schlecht, weil vor mir nur 8 andere Fahrer bereits die Wechselzone erreicht hatten und ich auch ’nur‘ 20min auf den bislang Führenden eingebüßt hatte. Insgesamt gab es auf der Langdistanz aber auch nur 59 Starter, muss ich dazu anmerken.
Aber zurück zum leeren Akku – richtig in Tritt bin ich beim Laufen dann von Anfang an nicht gekommen und musste schon auf den ersten 20km mehrere Geh-Pausen bei den Verpflegungsstationen einlegen. Und dann ging es los – Magenkrämpfe mit Würgereiz, so dass ich mich mehrere Mal neben der Laufstrecke ins Gras legen musste, bis auf Bauchkrämpfe kam allerdings nichts raus. Woher die Probleme kamen- erneut keine Ahnung. Jeder kleine Schluck Wasser wollte ab dem Zeitpunkt sofort wieder vorne raus. Meine Erklärung zur Übelkeit- evtl. zu viel Wasser vom Main erwischt oder ein gereichtes Getränk war nicht mehr gut, oder Aufgrund der ungewohnten Hitze und dem stets bis km 20 vollen Wasserbauch geschuldet. Und jetzt kommt also eine ganz neue Erfahrung- die restlichen 22km mal schön ins Ziel spaziert. Ohne Flüssigkeitszunahme war nicht mehr drin, außerdem hat bei jedem zu schnellen Traben der Magen gleich wieder rebelliert, aber Aufgeben und DNF kommt halt nicht in Frage 🙂
Ganz tapfer hat mich bei den bekannten 40°C ab dann meine schwangere Frau auf dem Radl begleitet und moralisch unterstützt. Die hatte sich gleich nach der Radankunft ziemliche Sorgen machen müssen, weil ich da schon ihrer Meinung nach ‚richtig schlecht‘ ausgesehen haben muss…
Resultat am Ende: Gesamtzeit 13:38h (Schwimmen 1:25h:, Rad 5:50h, Laufen 6:35h), Gesamtplatzierung: 13. Es haben aber auch nur 20 von 60 Teilnehmern das Ziel erreicht.
Trotz allem mein Fazit zum Franken-man: Schöner Event, mit wenig Teilnehmern auf der Langdistanz, ein paar Verbesserungen könnten sie beim nächsten Mal zwar noch einfließen lassen, trotzdem kann ich den Event auch schon so weiterempfehlen!
Und noch ein Tipp von der neuen Erfahrung: bei einem so langen Spaziergang lernt man viele nette Gleichgesinnte kennen 🙂
Tobias