Ich hab’s endlich getan! Am 10.10.2021 fand der Generali München Marathon statt. Nachdem ich 4 Anläufe gebraucht hatte seit dem Herbst 2019 und jedes Mal irgendetwas dazwischen kam, meinte Christa zu mir trocken: Mach’s einfach! …Christa ist „mein steter Tropfen…“ So: Nachgemeldet! Diverse Laufschuhe ausprobiert. Temperatur-Check: 2 Grad. ..echt kalt. Frank Eppink holte mich um 7.20 ab. Er hatte sich auch angemeldet. Nach längerem Rumstreunen auf dem Gelände und Zeit totschlagen und durchfrieren ging es endlich los. Ganz schön Viele am Start, dachte ich (über 10.000 gesamt, weniger als 3500 liefen den Marathon).
Der Anfang lief sehr gut. Christa und Peter feuerten mich am Aumeister an. Peter lief ein paar Meter neben mir her und er so: achte auf deine Pace, du bist ziemlich schnell unterwegs.. Ich war wohl etwas gehyped, denn ich merkte es nicht, lief doch super.. Man sagt: lass dich einfach von der Menge tragen.. ja, habe ich getan, ziemlich lange. 2 gleiche Runden. Die 1. Runde war echt schön, immer noch kalt. Ich bog Richtung Olympia-Stadion ein, wo die Halbmarathonis geradeaus ins Stadion liefen und sich feiern ließen und der Rest dreht eine Schleife und läuft das Ding noch einmal. Schwierig für die Psyche in dem Moment. Und dass nicht mal 3500 den Marathon liefen, merkte man spätestens hier.
Es wurde sehr leer auf der Strecke. Jedenfalls habe ich jede Verpflegungsstation genutzt für Iso und Banane. Ich wollte ja nur finishen. Nach wie vor fühlte ich mich erstaunlich gut. Bis ca. km30! Ich wurde langsamer, Tippelschritte, kein Abdruck mehr, musste immer wieder gehen!
So fühlt sich das also an, wenn man sich verkalkuliert! Die letzten 10 waren echt schwierig. Da wird der Kopf das Tool zum Finishen. Und die Zuschauer, die mit dir die KM runterzählen. Nur noch 6, nur noch 4, nur noch 1,5.. Ich habe gefinished, in 4:51:28. Nur das zählt. Grinsend durchs Ziel. Und im Stadion auf dem Rasen mir ein alkoholfreies Erdinger mit Breze gegönnt. Atmosphärisch ist noch Luft nach oben. Aber hej, bin jetzt ein Marathoni…
Bericht Lucie Schroff